Wandfresko „Das Jüngste Gericht“, Kapelle Cusanusstift Bernkastel-Kues
Mosel, Flusskilometer 129

„… eine Darstellung des Jüngsten Gerichts (Secco-Technik) … Die Komposition folgt einem bekannten Muster: Der himmlische Richter als dominierende Gestalt wird im oberen Feld von Maria und Johannes dem Täufer sowie von Engeln begleitet. Darunter befindet sich eine Schar Kniender; ihnen zu Füßen etliche, miniaturhaft wiedergegebene nackte Menschen, die aus ihren Gräbern Steigen; ganz unten auf der einen Seite die Guten und Gerechten, denen das Neue Jerusalem offensteht, auf der anderen Seite die Verdammten, die in einem Höllenschlund verschwinden. Das im 18. Jh. übertünchte Fresko, zweifelsohne eine bauzeitliche spätgotische Arbeit, wurde 1905 freigelegt.“ (in der Bildunterschrift steht: nach 1458) (Quelle: Das St. Nikolaus-Hospital/ Cusanusstift in Bernkastel-Kues, Rheinischer Verein, 2023)

„Ich habe eine Kapelle bauen lassen, mit Kreuzgang, Speisesaal, Häusern und Zellen und anderen Gebäuden, die notwendig sind zur Aufnahme und Beherbergung armer und Not leidender Menschen nach der Zahl der Jahre, die unser Erlöser Jesus Christus auf Erden zugebracht hat, …“, schreibt Nikolaus in der Stiftungsurkunde (Quelle: Nikolaus von Kues (1401-1464 Ein bewegtes Leben, Kunstverlag Josef Fink, 2007).

Wikipedia schreibt: Der Stifter gründete die Anlage am 3. Dezember 1458 als Armenhospital für genau 33 (nach den Lebensjahren Jesu Christi) alleinstehende Männer aus Adel (sechs Adlige), Klerus (sechs Priester) und Bürgertum (21 gemeine Leute). Seit Ende der 1960er Jahre werden auch Frauen in das Altenheim aufgenommen. Bis heute erfüllt das Stift seine Aufgabe als Altenheim. Ihren Namen verdankt die Anlage dem Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatronen der Schiffer …“

Cusanus hat diese Bild offenbar selbst in Auftrag gegeben. Der kirchliche Würdenträger (u.a. Bischof von Brixen/ Tirol), stammte im Gegensatz zu seinen Kollegen nicht aus dem Adel. Er war der Sohn eines Schiffers an der Mosel, aus Kues. Das Fresko zeigt unter den „Verdammten, die in einem Höllenschlund verschwinden“ neben anderen Wohlhabenden auch Kirchliche Würdenträger.

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